Die Rebe wächst eh von alleine, was wir dabei tun?

Die Weingartenaufgaben im Winter und Frühjahr lassen sich verhältnismäßig schnell beschreiben.

Weingarten schneiden und binden

Fun Fact: Aufgrund der Corona Pandemie haben wir Zeit diese Arbeiten als Familie zu erledigen. 

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Auch der Weingarten und jeder einzelne Rebstock hat nach einer erfolgreichen Weinlese im Herbst eine Winterpause verdient. Bis in den Jänner hinein geschieht im Weingarten nichts, die sogenannte Vegetationsruhe. Die erste Arbeit im Jahr ist das Schneiden. Je nach Erziehungsart des Weingartens bleiben ein bis zwei sogenannte Binder stehen. Diese Binder sind die Basis für das folgende Weinjahr.

Reist die Rebe ab, hast du verloren!

Nachdem einmal durch den Weingarten „gearbeitet“ wurde und dieser nun ein wenig nackig aussieht, herrscht wieder etwas Ruhe. Die folgende Arbeit kann erst erledigt werden, wenn der Rebstock im Saft steht. Der sogenannte Vegetationsbeginn!

Bestimmt hast du schon mal im Frühling einen Tropfen auf dem Rebstock gesehen, sieht aus als wäre dies Wasser. Diese Träne wird gerne Rebsaft, Rebenblut oder Rebträne genannt. Ist dies der Fall, kann mit dem Binden begonnen werden. Durch die Flüssigkeit in der Rebe fällt das biegen leicht. Schon mal probiert einen Ast im Winter zu bewegen? Es wird krachen und knacken, worst case ist, dass der Ast abbricht. Deshalb immer auf den Frühling warten.

Glücklicherweise scheinen zu diesem Zeitpunkt auch schon die ersten Sonnenstrahlen und die Arbeit im Weingarten macht dadurch noch viel mehr Spaß. Die aktuelle Wetterlage (März 2021) ist jedoch etwas verwirrend, an einem Tag stehen wir mit kurzem T-Shirt im Weingarten und am nächsten mit Teekanne und Haube.

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Mit beiden Händen und viel Gefühl oder wie wir sagen mit „Gspier“ wird die Rebe gebunden. Dieser wächst grundsätzlich vertikal, mit Vorsicht wird dieser in die Horizontale gebogen. Der Binder wird zwei bis drei mal um den Draht gewickelt. Daraufhin wird die Rebe am Draht fixiert.

Fun Fact: Unsere liebste Beschäftigung im Weingarten sind Podcasts. Für Podcast Tipps gerne melden. ;) 

Gefühl und Gspier

Sehr wichtig beim Binden ist, dass man auf die Augen des Resbtocks Rücksicht nimmt. Es darf kein Auge abgebrochen, verletzt oder am Draht eingezwickt werden. Das Auge oder auch Knospe bezeichnet, ist der jugendliche Zustand eines neuen Triebes. Wenn der Binder nun am Draht angebunden und befestigt ist.

Kann man das überschüssige Abschneiden, falls notwendig den Rebstock anbinden. Dies ist vor allem bei einer Junganlage essenziell, denn wir wollen doch das der Rebstock gerade wächst.

Ist dies alles geschehen, geht’s weiter zum nächsten Rebstock.
Das weitergehen im Weingarten birgt jedoch die eine oder andere Schwierigkeit. Nicht selten ist der Fall, dass die Füße schwer werden und durch die nasse Erde das Gehen erschwert wird.

Diese Tätigkeit wiederholt sich Stock für Stock, Zeile für Zeile, Stunde für Stunde und Tag für Tag!
Besonders im Frühling gefällt uns die Arbeit im Weingarten. Damit stellen wir uns auf ein neues Weinjahr ein und können die erste Schritte für ein Gut’Jahr begleiten.